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Freigabebegründungen
Kinostart am 06.02.2025
Companion - Die Perfekte Begleitung, USA 2024
Thriller über ein junges Pärchen, das zu einem gemeinsamen Wochenende mit Freunden in einem feudalen Anwesen fährt. Was die junge Frau aber nicht weiß: Sie ist ein hochentwickelter Roboter, und das Anwesen birgt ein Geheimnis, das aus den unbeschwerten Stunden ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel werden lässt. Die wendungsreiche Geschichte mit Science-Fiction- und Horror-Elementen birgt einige Überraschungen, die zuvor Geschehenes und auch einzelne Figuren in neuem Licht erscheinen lassen. Mit seinen ambivalenten Charakteren stellt der Film letztlich moralische Fragen zur Natur des Menschen und künstlicher Intelligenz, wartet aber auch mit Gewaltdarstellungen sowie teils drastischen Bildern auf. 16-Jährige sind auf der Basis ihrer Medienerfahrung bereits in der Lage, diese Aspekte in den Kontext einzuordnen und sich ausreichend zu distanzieren. Auch ruhigere Momente sowie die immer wieder humorvollen Dialoge bieten Entlastung, sodass für diese Altersgruppe keine Überforderung zu befürchten ist.
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FSK ab 16 freigegeben
Deskriptoren: Gewalt,Verletzung
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Dayı: Bir Adamın Hikâyesi 2, TR 2025
Fortsetzung des Thrillers Dayi (2021): Der Gangster Cevahir findet heraus, dass der Unfalltod seiner Familie in Wahrheit ein Attentat der Drogenmafia war und startet einen Rachefeldzug. Der Film schildert Selbstjustiz und enthält einige drastische Gewalt- und Tötungsdarstellungen. Daneben werden sexualisierte Gewalt und Zwangsprostitution gezeigt. Wenngleich diese Handlungen im Film nicht ausdrücklich kritisiert werden, sind Jugendliche ab 16 Jahren in der Lage, sie in den Kontext des geschilderten Mafiamilieus einzuordnen und entsprechend kritisch zu hinterfragen. Zudem werden die Gewaltdarstellungen nicht reißerisch ausgespielt. Eine negative Vorbildwirkung ist daher nicht zu befürchten.
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FSK ab 16 freigegeben
Deskriptoren: Gewalt
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Der Lehrer, der uns das Meer versprach, E 2023
Filmbiografie über den katalanischen Reformpädagogen Antoni Benaiges (1903-1936), der wenige Jahre vor dem Spanischen Bürgerkrieg seine Grundschüler:innen zu selbstständigem Denken und Handeln ermutigen will. Auf einer zweiten Zeitebene geht es in dem Film um die Erinnerung an die im Bürgerkrieg "verschwundenen" Menschen. Der Film ist ruhig erzählt und die Geschichte kann von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren verstanden und nachvollzogen werden. Vereinzelt kommt es zu beklemmenden Szenen, wenn zum Beispiel Massengräber aus dem Bürgerkrieg gefunden werden. Allerdings sind Zuschauende ab 12 Jahren in der Lage, solche Situationen in den Kontext der Gesamthandlung einzuordnen und zu verarbeiten. Zudem steht im Mittelpunkt ein klares Plädoyer für Toleranz und gegen Ausgrenzung. Beeinträchtigungen lassen sich daher bei Zuschauenden ab 12 Jahren ausschließen.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Gewalt,Verletzung,belastende Themen
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Könige des Sommers, F 2024
Drama über einen 18-jährigen Bauernsohn, der am liebsten Party macht und in den Tag hineinlebt – bis eines Tages sein alleinstehender Vater tödlich verunglückt und er Verantwortung für den Hof und seine kleine Schwester übernehmen muss. Um zu Geld zu kommen, will er einen Wettbewerb für Comté-Käse gewinnen. Die Coming-of-Age-Geschichte ist überwiegend ruhig, alltagsnah und einfühlsam erzählt, mit realistischer Zeichnung des bäuerlichen Lebens und immer wieder auch humorvollen Momenten. In diesem Kontext können bereits 12-Jährige mit einzelnen dramatischen und gewalthaltigen Momenten, dem oft derben Sprachgebrauch sowie einzelnen zurückhaltend inszenierten Sexszenen umgehen. All diese Aspekte sind gut in die Geschichte und die Charakterzeichnung eingebettet und daher für diese Altersgruppe problemlos zu verarbeiten. Eine Beeinträchtigung ist nicht zu befürchten.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Bedrohung,Verletzung,Sprache
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MARIA, D 2024
Biografisches Drama über die Opernsängerin Maria Callas, das die letzten zehn Tage ihres Lebens zeigt, die sie in Paris verbrachte. Der ruhig erzählte Film hat eine melancholische Grundatmosphäre, die aber immer wieder von humor- und liebevollen Situationen aufgelockert wird. Die Themen Tod und Tablettenkonsum sowie die mentale Gesundheit von Maria Callas werden fast ausschließlich in den Dialogen behandelt und nicht übermäßig dramatisiert, weshalb sie keine emotionale Überforderung für Kinder ab 6 Jahren darstellen. Zudem bietet die Lebenswert von Callas Kindern keine Identifikationsmöglichkeiten und Anknüpfungspunkte, was eine emotionale Distanzierung erleichtert. Negative Wirkungen lassen sich daher bei Kindern ab 6 Jahren rundweg ausschließen.
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FSK ab 6 freigegeben
Deskriptoren: belastende Szenen
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Freigabebegründungen
Kinostart am 30.01.2025
Babygirl, USA 2024
Erotikthriller über eine Geschäftsfrau, die ein scheinbar glückliches Leben mit Mann und zwei Töchtern führt, sich jedoch auf eine leidenschaftliche Affäre mit einem Praktikanten in ihrer Firma einlässt. Die um Unterwürfigkeit und Dominanz kreisende Beziehung droht schließlich ihre gesamte Existenz zu gefährden. Die Geschichte ist linear erzählt und konzentriert sich auf die beiden Hauptfiguren und ihre ambivalente Beziehung. Die Charaktere sind dabei differenziert gezeichnet. Jugendliche ab 16 Jahren sind auf der Basis ihrer Medienerfahrung und persönlichen Entwicklung bereits in der Lage, mit den teils expliziten Darstellungen sexueller Aktivität umzugehen und auch die tendenziell gewalthaltigen Dominanz-Spiele in den Kontext der Geschichte und dargestellten Art der Beziehung einzuordnen. So können sie das Verhalten der Figuren eigenständig reflektieren und hinterfragen. Eine Beeinträchtigung ist für diese Altersgruppe nicht zu befürchten.
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FSK ab 16 freigegeben
Deskriptoren: Sexualität
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Der Brutalist, USA 2024
Historisches Drama über einen jüdischen Architekten aus Ungarn, der den Holocaust überlebt hat und sich in den USA eine neue Existenz aufbauen will. Als er einen reichen Auftraggeber findet und zudem seine Frau und Nichte zu sich holen kann, scheint sein Leben besser zu werden, doch seine Traumata, Drogensucht und Schicksalsschläge drohen alles zu zerstören. Die fiktive Biografie ist wuchtig und bildstark, mit detailliertem Zeit- und Lokalkolorit sowie mit differenziert gezeichneten, ambivalenten Figuren erzählt. Die Schrecken des Holocaust werden dabei lediglich angedeutet, doch explizite Darstellungen von Sexualität, auch in Verbindung mit Drogenmissbrauch sowie eine brutale Vergewaltigung sind eindrücklich bebildert und wirkstark inszeniert. Jugendliche ab 16 Jahren sind in der Lage, diese Aspekte in den Kontext einzuordnen und sich ausreichend zu distanzieren. Das historische Setting erleichtert ihnen die Reflexion des Geschehens und das Verständnis der Handlungsmotive der Figuren. Eine Beeinträchtigung ist für ab 16-Jährige nicht zu befürchten.
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FSK ab 16 freigegeben
Deskriptoren: sexualisierte Gewalt,Drogenkonsum,Sexualität
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Gotteskinder, D 2023
Drama über zwei Geschwister, die in einer streng evangelikalen Freikirche aufwachsen. Bei den beiden Jugendlichen – das Mädchen 17, der Junge 15 – führen die ersten Erfahrungen mit Sexualität beziehungsweise die Erkenntnis der eigenen Homosexualität zu schweren inneren Konflikten. Die Coming-of-Age-Geschichte über Glauben, Familie und Selbstfindung ist geradlinig und ruhig erzählt und konzentriert sich auf die beiden differenziert gezeichneten Hauptfiguren, die starke Identifikationsfiguren darstellen. Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren sind aufgrund ihrer Medienerfahrung in der Lage, mit der ernsten Thematik und den dargestellten Konflikten umzugehen. Sie können die Darstellungen von psychischer Gewalt dem dargestellten Milieu zuordnen, sich ausreichend von den beklemmenden Aspekten der Geschichte distanzieren und das Geschehen eigenständig reflektieren. Eine Überforderung ist nicht anzunehmen.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Selbstschädigung,belastende Themen
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Paddington in Peru, GB 2024
Der Abenteuerfilm erzählt von der Rückkehr des freundlichen kleinen Bärs Paddington in sein Herkunftsland Peru. Dort sucht er seine Tante und verfolgt die Spuren seiner Familiengeschichte, muss sich aber auch gegen Schatzsucher zur Wehr setzen, die auf der Suche nach dem Gold von Eldorado sind. Die Geschichte ist in bunten und oft opulenten Bildern erzählt und weist actionreiche wie auch humorvolle und slapstickhafte Momente auf. Die spannenden Passagen vermitteln dabei kaum Gefahr und werden schnell wieder aufgelöst, sodass kein Zweifel an einem glücklichen Ende aufkommt. Während die Bösewichte nicht sonderlich bedrohlich erscheinen, prägen die positiven Figuren eindeutig das Geschehen und die Atmosphäre. So sind bereits Kinder im Vorschulalter in der Lage, den durchweg kindgerecht erzählten Film ohne Überforderung zu verarbeiten.
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FSK ab 0 freigegeben/Freigegeben ohne Altersbeschränkung
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POISON - EINE LIEBESGESCHICHTE, L,NL,D 2024
Drama über ein früheres Ehepaar, das sich am Grab des vor zehn Jahren tödlich verunglückten Sohnes wieder trifft, weil das Grab möglicherweise verlegt werden muss. Beim Warten auf die Verantwortlichen brechen alte Konflikte auf. Der ruhig und dialogstark inszenierte Film enthält einige emotional intensive Konfliktsituationen und zeigt vereinzelt Personen, die stark leiden (Trauer). In einer Szene gibt es eine kurze Handgreiflichkeit. All diese Situationen werden jedoch nicht übermäßig ausgespielt und können von Kindern ab 6 Jahren bereits im Kontext der Gesamthandlung betrachtet werden. Zugleich bieten die sehr "erwachsenen" Themen des Films Kindern im Grundschulalter nur wenige Anknüpfungspunkte und erleichtern eine emotionale Distanzierung. Überforderungen sind daher bei Zuschauenden ab 6 Jahren nicht zu befürchten.
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FSK ab 6 freigegeben
Deskriptoren: Bedrohung,belastende Szenen
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Sechs Richtige - Glück ist nichts für Anfänger, F 2024
Komödie über vier Menschen, die einen Lotto-Jackpot knacken, darunter ein Selbstmordattentäter und ein Rentner im Seniorenheim. Allerdings führt der Reichtum für sie alle zu unerwarteten Turbulenzen. Der Episodenfilm hat eine humorvoll-satirische Grundatmosphäre, enthält dabei aber einige Bedrohungssituationen und Gewalttätigkeiten sowie mehrere Szenen mit teils extremen und blutigen Verletzungsdarstellungen. Auch kommt es häufig zu sexualisierter, beleidigender und diskriminierender Sprache. Eine Sexszene zeigt Nacktheit (weibliche Brust), ist insgesamt aber kurz gehalten und sehr zurückhaltend inszeniert. Ein Suizidversuch wird zwar ausführlich gezeigt, entfaltet im Kontext der tragikomischen Gesamterzählung jedoch keinerlei Vorbildwirkung. Auch sonst sind Jugendliche ab 16 Jahren problemlos fähig, die genannten Darstellungen im Kontext der satirischen Tragikomödie zu betrachten und sie entsprechend zu verarbeiten. Überforderungen lassen sich ab dieser Altersstufe rundweg ausschließen.
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FSK ab 16 freigegeben
Deskriptoren: Verletzung
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The Village next to paradise, D,F,A,SP 2024
Drama über einen somalischen Gelegenheitsarbeiter, der mit seinem Sohn und seiner Schwester in einem behelfsmäßig errichteten Dorf lebt. Während die Schwester von einer eigenen Schneiderei träumt, möchte der begabte Sohn eine höhere Schule besuchen, doch dazu fehlt das Geld. Der insgesamt ruhig erzählte Film enthält sehr vereinzelt leicht bedrohliche Situationen und thematisiert in den Dialogen gelegentlich die Gefahr von Drohnenangriffen. Dies bewegt sich jedoch in einem Rahmen, der Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren nicht überfordert. Auch wird der Konsum von Rauschmitteln gezeigt, was jedoch kurz gehalten ist und von Zuschauenden ab 12 Jahren in den Kontext des geschilderten Lebensumfelds eingeordnet werden kann. Eine negative Vorbildwirkung lässt sich daher ausschließen.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Drogenkonsum,Bedrohung
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Die FSK-Kennzeichnungen erfolgen auf der Grundlage von §§ 12, 14 Jugendschutzgesetz. Sie sind gesetzlich verbindliche Kennzeichen, die von der FSK im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden vorgenommen werden. Die FSK-Kennzeichnungen sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern sollen sicherstellen, dass das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe nicht beeinträchtigt wird
Nach einer vollständigen Sichtung des Films besprechen die Mitglieder des Prüfausschusses den Film unter filmanalytischen Aspekten, wie Genre, Erzählstruktur, Themen, Figurenzeichnung, Spannungserzeugung, Bildgestaltung, Kulisse und Ausstattung, Kameraarbeit, Schnitt, Musik, Vertonung, Farb- und Lichtgestaltung.
Anschließend geht es um die vermutete Gesamtwirkung des Films auf Kinder und Jugendliche. Folgende Beurteilungskriterien werden vom Prüfausschuss in den Blick genommen: Bedeutung einzelner Szenen in Relation zum gesamten Film, Fiktionalität oder Realitätsnähe, jugendschutzrelevante Inhalte wie Gewalt, Drogen, Sexualität, Rollenbilder, Verhältnis von spannungsreichen zu entlastenden Szenen sowie Identifikationsfiguren, Helden und die Aussage des Films.
Für die Altersfreigabe eines Films spielen Wirkungsrisiken wie Beeinträchtigung aufgrund von ängstigung, übererregung, negative Vorbildverhalten oder Desorientierung die entscheidende Rolle.
Um eine größtmögliche Transparenz im Jugendmedienschutz zu gewährleisten, veröffentlich die FSK seit Oktober 2010 zum Starttermin von Kinospielfilmen Begründungstexte zu den jeweiligen Altersfreigaben. Eltern, Kinder, Jugendliche und andere Interessierte können sich so direkt über die Hintergründe einer Freigabe informieren. Bitte beachten Sie, dass für Dokumentarfilme, DVD-, Blu-ray- und Video-Veröffentlichungen sowie für Filme mit dem Kennzeichen "FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe" derzeit keine individuellen Begründungen veröffentlicht werden.
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