Zwei Tage lang, am 9. und 10. November, diskutierten 150
Prüferinnen und Prüfer der FSK, der Freiwilligen Selbstkontrolle der
Filmwirtschaft, über aktuelle Jugendschutzthemen. Die von der FSK regelmäßig
organisierten Prüfertagungen dienen dem Austausch und der Fortbildung der FSK
Prüferinnen und Prüfer.
Am ersten Tagungstag diskutierten Johannes
Klingsporn, Geschäftsführer des Verbands der Filmverleiher e.V. und Oliver
Trettin, stellvertretender Geschäftsführer des Bundesverbands Audiovisuelle
Medien e.V. im Presseclub Wiesbaden mit den von der Film- und Videowirtschaft
benannten Prüferinnen und Prüfern über die Sichtweise der Wirtschaft auf die FSK
und die Dynamik in der Film- und Videobranche.
Am zweiten Tag fand ein
Treffen aller FSK Prüferinnen und Prüfer, auch der von der öffentlichen Hand
benannten, im Kino Caligari in Wiesbaden statt. Ministerialrätin Regina Käseberg
vom Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend in Rheinland-Pfalz führte mit dem
Thema Jugendschutz zwischen Selbstregu-lierung und staatlichem Auftrag in die
gesetzlichen Grundlagen der FSK ein und stellte den aktuellen Stand zu den
Evaluierungsüberlegungen im Jugendmedien-schutz dar.
Prof. Dr. Charlton von
der Universität Freiburg erläuterte danach aus entwicklungs-psychologischer
Sicht die Anfänge von Medienkompetenz. Anschließend legte die Medien- und
Kommunikationswissenschaftlerin Petra Schwarzweller den aktuellen Stand der
Medienwirkungsforschung bezüglich der Rezeption von Horrorfilmen dar. Der
Medienjournalist Stefan Höltgen reflektierte neuere Entwicklungen im Horrorfilm
unter filmästhetischen Gesichtspunkten und den Abschluss machte das Referat des
Juristen Daniel Born zu Abgrenzungsfragen von Jugendbeeinträch-tigung und
Jugendgefährdung, welche die Prüfer in der alltäglichen Prüfpraxis sehr
beschäftigen.
Born und Schwarzweller sind beide auch als Prüfer bei der FSK
tätig.
Die Tagung war geprägt von Neugier und großer Diskussionsbereitschaft.
Gemeinsam über die praktische Umsetzung von Jugendschutz zu diskutieren wurde
von allen Teilnehmern als sinnvoll und hilfreich betrachtet.
Die FSK ist
eine Einrichtung der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. (SPIO), dem
Dachverband von derzeit 16 film- und videowirtschaftlichen Verbänden. Im Zentrum
der Arbeit der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft stehen
Altersfreigabeprüfungen nach dem Jugendschutzgesetz (JuSchG) für Filme, Video
(VHS, DVD) und vergleichbare Bildträger (CD-ROM, Laser-Disc u.ä.), die in der
Bundesrepublik Deutschland für die öffentliche Vorführung und Verbreitung
vorgesehen sind.
Wiesbaden, 15. November
2006
Ansprechpartnerin:
Stefan Linz
Sprecher der Film- und
Videowirtschaft
bei der FSK
Kreuzberger Ring 56
D-65205
Wiesbaden
Tel.: 49 [0611] 77891-72
Fax: 49 [0611] 77891-49