FSK Jubiläum

75 Jahre verlässlicher und gesellschaftlich akzeptierter Jugendschutz bei Filmen

Seit 75 Jahren steht die FSK für einen verlässlichen und gesellschaftlich akzeptierten Jugendschutz bei Filmen. Sie ist heute die bekannteste Jugendschutzmarke in Deutschland. Kindern, Jugendlichen und Eltern bieten einheitliche und verlässliche FSK-Altersfreigaben für Filme und Serien eine wichtige Orientierung in einer sich ständig verändernden Medienlandschaft. Sie sind die Basis für einen funktionierenden Jugendmedienschutz, von der Einlasskontrolle im Kino, über Alterseinstellungen bei Streaminganbieter bis hin zu Sendezeiten im Fernsehen oder Beschränkungen beim Kauf von DVD oder Blu-Rays. FSK-Altersfreigaben stehen für ein unbeschwertes Filmerlebnis mit der ganzen Familie. Für Unternehmen bieten die Freigaben Rechtssicherheit auf allen Vertriebswegen.

Zahlen und Fakten

Am 18. Juli 1949 prüfte die FSK ihren ersten Film. INTIMITÄTEN von Paul Martin wurde ab 16 Jahren freigegeben. Seitdem wurden über 520.000 filmische Inhalte geprüft. Eine einzelne Person bräuchte 32 Jahre, um alle Inhalte mit FSK-Altersfreigabe ohne Unterbrechung zu sehen.

Aktuell werden von der FSK jährlich über 13.000 filmische Inhalte geprüft und freigegeben, darunter: 1.500 Filme, 6.500 Serienepisoden, 2.000 Werbespots, 1.000 Trailer und weitere Inhalte. Über 180 ehrenamtliche Prüfer:innen und staatliche Vertreter:innen entscheiden darüber in unabhängigen Prüfverfahren.

Quelle: Abteilung Statistik und Marktforschung

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Herausforderungen

Die Konvergenz der Medien ist längst Realität. Film ist hierfür das beste Beispiel. Auf großer Leinwand im Kino, auf dem Bildschirm zu Hause oder auf dem Smartphone unterwegs – Filme können heute auf vielen verschiedenen Vertriebswegen, in unterschiedlichsten Formaten und praktisch überall gesehen werden. Warum für den gleichen Film, je nach Verbreitungsweg unterschiedliche gesetzliche Regeln gelten, lässt sich Anbietern aber auch Filmfans kaum noch vermitteln.

Wenn gleiche Inhalte unterschiedlich gekennzeichnet und verbreitet werden, untergräbt dies Zuverlässigkeit und Akzeptanz des Jugendmedienschutz dort, wo er die höchste Relevanz hat: bei Eltern, Kindern und Jugendlichen.

Veränderungen

Die FSK war schon immer ein Seismograf für gesellschaftliche Entwicklungen und mediale Veränderungen. So hat sich die Spruchpraxis kontinuierlich weiterentwickelt. Während z.B. die Thematisierung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften im Film in der 50er und 60er Jahren Grund für die Ablehnung einer Jugendfreigabe sein konnte, spielt dies heute keine Rolle mehr für die Altersfreigabe.

Seit 75 Jahren unverändert ist das Prinzip, dass die Spruchpraxis von ehrenamtlichen Prüfer:innen in pluralen Prüfgremien festgelegt wird. Neu ist, dass die Prüfung von Antragstellung bis zur Altersfreigabe mittlerweile vollständig digital erfolgt und ein zusätzliches Prüfverfahren mit einem selbstentwickelten Klassifizierungs-Tool eingeführt wurde.

Orientierung

Mit ihren Freigabebegründungen veröffentlicht die FSK bereits seit vielen Jahren Informationen zu Inhalts- und Wirkungsrisiken für aktuelle Kinofilme. Seit 2023 werden für Filme und Serien zusätzliche Hinweise veröffentlicht. Somit erkennen Kinder, Jugendliche und Eltern auf einen Blick, welche Gründe zur FSK-Altersfreigabe geführt haben, was Familien mehr Orientierung bei der Auswahl von filmischen Inhalten bietet.

Kompetenzzentrum

Die FSK ist auch Kompetenzzentrum für Jugendmedienschutz. An der Studienreihe Medienkompetenz und Jugendschutz waren über 2.000  Kinder und Jugendliche von drei bis 18 Jahren beteiligt. Wissenschaftlich begleitet wurde die Wirkung von Filmen erforscht.

Mit den FSK Kinder- und Jugendpanels wird die Teilhabe am Jugendmedienschutz gefördert. Heranwachsende nehmen dabei die Rolle von Prüfer:innen ein und beurteilen die Wirkung von Filmen und deren Freigaben aus ihrer Perspektive. Der besondere Zugang zur Zielgruppe liefert wichtige Impulse für die Praxis und unterstreicht die Qualität sowie Verlässlichkeit der FSK-Altersfreigaben.

Im mehrjährigen Modellprojekt Lernort Kino stand die Filmarbeit mit deutschen, immigrierten und geflüchteten Schüler:innen im Zentrum. Aktuelle gesellschaftspolitische Themen, Aspekte der Filmbildung und Medienkompetenz sowie Fragen des Jugendschutzes wurden aufgegriffen. Neben den Ergebnissen wurden auch Materialen für die Filmarbeit veröffentlicht.


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