Ich war zuhause, aber ...
D/SRB 2019
105 min 13 sek
Piffl Medien GmbH, Berlin
Drama über eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, die noch dabei ist, den Tod ihres Mannes zu verarbeiten, als der Sohn für ein paar Tage spurlos verschwindet – was ihre mühsam bewahrte Selbstkontrolle völlig zu zerstören droht. Der Film ist sehr langsam und mit deutlichen, teils theatralen Stilisierungen erzählt. Durch diese Gestaltung, die mit wenigen Dialogen auskommt und häufig im Unkonkreten verbleibt, ergeben sich für Kinder und Jugendliche kaum Anknüpfungspunkte. Dennoch können einzelne Szenen, in denen Konflikte zwischen der Protagonistin und ihren Kindern lautstark eskalieren, Kinder im Vorschulalter irritieren und emotional überfordern. Kinder ab 6 Jahren sind aber aufgrund der artifiziellen Gesamtatmosphäre der Inszenierung in der Lage, sich auch von diesen Passagen ausreichend zu distanzieren. Ihnen bieten die ruhige Erzählweise und die Darstellung der Fürsorglichkeit der Mutter ausreichend Entlastung, sodass sie den Film ohne Beeinträchtigung verarbeiten können.
FSK ab 6 freigegeben
Stabangaben
Regie: | Angela Schanelec |
Drehbuch: | Angela Schanelec |
Darsteller: | Maren Eggert, Lilith Stangenberg |
Freigabedaten
Die FSK-Kennzeichnungen erfolgen auf der Grundlage von §§ 12, 14 Jugendschutzgesetz. Sie sind gesetzlich verbindliche Kennzeichen, die von der FSK im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden vorgenommen werden. Die FSK-Kennzeichnungen sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern sollen sicherstellen, dass das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe nicht beeinträchtigt wird
Nach einer vollständigen Sichtung des Films besprechen die Mitglieder des Prüfausschusses den Film unter filmanalytischen Aspekten, wie Genre, Erzählstruktur, Themen, Figurenzeichnung, Spannungserzeugung, Bildgestaltung, Kulisse und Ausstattung, Kameraarbeit, Schnitt, Musik, Vertonung, Farb- und Lichtgestaltung.
Anschließend geht es um die vermutete Gesamtwirkung des Films auf Kinder und Jugendliche. Folgende Beurteilungskriterien werden vom Prüfausschuss in den Blick genommen: Bedeutung einzelner Szenen in Relation zum gesamten Film, Fiktionalität oder Realitätsnähe, jugendschutzrelevante Inhalte wie Gewalt, Drogen, Sexualität, Rollenbilder, Verhältnis von spannungsreichen zu entlastenden Szenen sowie Identifikationsfiguren, Helden und die Aussage des Films.
Für die Altersfreigabe eines Films spielen Wirkungsrisiken wie Beeinträchtigung aufgrund von ängstigung, übererregung, negative Vorbildverhalten oder Desorientierung die entscheidende Rolle.
Um eine größtmögliche Transparenz im Jugendmedienschutz zu gewährleisten, veröffentlich die FSK seit Oktober 2010 zum Starttermin von Kinospielfilmen Begründungstexte zu den jeweiligen Altersfreigaben. Eltern, Kinder, Jugendliche und andere Interessierte können sich so direkt über die Hintergründe einer Freigabe informieren. Bitte beachten Sie, dass für Dokumentarfilme, DVD-, Blu-ray- und Video-Veröffentlichungen sowie für Filme mit dem Kennzeichen "FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe" derzeit keine individuellen Begründungen veröffentlicht werden.
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