MENASHE
USA 2017
82 min 3 sek
mindjazz pictures UG (haftungsbeschränkt), Köln
Das Drama erzählt in dokumentarisch anmutendem Stil von einem ultraorthodoxen jüdischen Vater, der nach dem Tod seiner Frau seinen Sohn alleine erziehen möchte – womit er gegen religiöse Regeln verstößt und die Gemeinde gegen sich aufbringt. Die Inszenierung der Geschichte ist von einer bedrückenden Stimmung und distanzierenden Gestaltung geprägt. Auch die fremd wirkende Lebenssituation der Protagonisten wirkt auf ein junges Publikum distanzierend. Dennoch können einige intensive Szenen mit teils schwer zu entschlüsselnden Verhaltensweisen Kinder im Vorschulalter irritieren und überfordern. 6-Jährige sind aber in der Lage, diese Aspekte dem allgemein fremden Setting des Films zuzuordnen. Da sie emotional kaum an das Filmgeschehen anknüpfen können, haben sie jederzeit genug Abstand, um den Film ohne Überforderung zu verarbeiten.
FSK ab 6 freigegeben
Stabangaben
Regie: | Joshua Z. Weinstein |
Darsteller: | Ruben Niborski, Menashe Lustig, Yoel Weisshaus |
Freigabedaten
Die FSK-Kennzeichnungen erfolgen auf der Grundlage von §§ 12, 14 Jugendschutzgesetz. Sie sind gesetzlich verbindliche Kennzeichen, die von der FSK im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden vorgenommen werden. Die FSK-Kennzeichnungen sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern sollen sicherstellen, dass das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe nicht beeinträchtigt wird
Nach einer vollständigen Sichtung des Films besprechen die Mitglieder des Prüfausschusses den Film unter filmanalytischen Aspekten, wie Genre, Erzählstruktur, Themen, Figurenzeichnung, Spannungserzeugung, Bildgestaltung, Kulisse und Ausstattung, Kameraarbeit, Schnitt, Musik, Vertonung, Farb- und Lichtgestaltung.
Anschließend geht es um die vermutete Gesamtwirkung des Films auf Kinder und Jugendliche. Folgende Beurteilungskriterien werden vom Prüfausschuss in den Blick genommen: Bedeutung einzelner Szenen in Relation zum gesamten Film, Fiktionalität oder Realitätsnähe, jugendschutzrelevante Inhalte wie Gewalt, Drogen, Sexualität, Rollenbilder, Verhältnis von spannungsreichen zu entlastenden Szenen sowie Identifikationsfiguren, Helden und die Aussage des Films.
Für die Altersfreigabe eines Films spielen Wirkungsrisiken wie Beeinträchtigung aufgrund von ängstigung, übererregung, negative Vorbildverhalten oder Desorientierung die entscheidende Rolle.
Um eine größtmögliche Transparenz im Jugendmedienschutz zu gewährleisten, veröffentlich die FSK seit Oktober 2010 zum Starttermin von Kinospielfilmen Begründungstexte zu den jeweiligen Altersfreigaben. Eltern, Kinder, Jugendliche und andere Interessierte können sich so direkt über die Hintergründe einer Freigabe informieren. Bitte beachten Sie, dass für Dokumentarfilme, DVD-, Blu-ray- und Video-Veröffentlichungen sowie für Filme mit dem Kennzeichen "FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe" derzeit keine individuellen Begründungen veröffentlicht werden.
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