Die Welt sehen
F/GR 2016
102 min 25 sek
FSK Kino & Peripher Filmverleih GmbH, Berlin
Filme, die von der FSK ab 12 Jahren freigegeben wurden, können auch von Kindern ab 6 Jahren in Begleitung eines Elternteils, Vormunds oder einer erziehungsbeauftragten Person im Kino besucht werden.
Drama über eine Gruppe französischer Soldaten, die nach ihrem Afghanistan-Einsatz eine kurze Auszeit in Zypern bekommen, wo allerdings durch die erlittenen Traumata Konflikte in der Gruppe und mit Einheimischen ausbrechen. Überwiegend ruhig erzählt, konzentriert sich der Film auf seine Figuren und zeichnet differenzierte Psychogramme, anhand derer die Entstehung und Eskalation von Gewalt dargestellt wird. Einzelne Szenen schwelender Konflikte und heftiger Ausbrüche können dabei Kinder unter 12 Jahren überfordern, da sich ihnen die Zusammenhänge noch nicht erschließen. Doch 12-Jährige können diese Momente, die an keiner Stelle drastisch ausgespielt werden, in den Kontext einordnen und sich daher ausreichend distanzieren. Da der Film Gewalt stets hinterfragt und unmissverständlich ablehnt, ist für diese Altersgruppe weder eine ängstigende noch eine desorientierende Wirkung zu befürchten.
FSK ab 12 freigegeben
Stabangaben
Regie: | Delphine Coulin, Muriel Coulin |
Darsteller: | Ariane Labed, Ginger Romàn |
Freigabedaten
Die FSK-Kennzeichnungen erfolgen auf der Grundlage von §§ 12, 14 Jugendschutzgesetz. Sie sind gesetzlich verbindliche Kennzeichen, die von der FSK im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden vorgenommen werden. Die FSK-Kennzeichnungen sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern sollen sicherstellen, dass das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe nicht beeinträchtigt wird
Nach einer vollständigen Sichtung des Films besprechen die Mitglieder des Prüfausschusses den Film unter filmanalytischen Aspekten, wie Genre, Erzählstruktur, Themen, Figurenzeichnung, Spannungserzeugung, Bildgestaltung, Kulisse und Ausstattung, Kameraarbeit, Schnitt, Musik, Vertonung, Farb- und Lichtgestaltung.
Anschließend geht es um die vermutete Gesamtwirkung des Films auf Kinder und Jugendliche. Folgende Beurteilungskriterien werden vom Prüfausschuss in den Blick genommen: Bedeutung einzelner Szenen in Relation zum gesamten Film, Fiktionalität oder Realitätsnähe, jugendschutzrelevante Inhalte wie Gewalt, Drogen, Sexualität, Rollenbilder, Verhältnis von spannungsreichen zu entlastenden Szenen sowie Identifikationsfiguren, Helden und die Aussage des Films.
Für die Altersfreigabe eines Films spielen Wirkungsrisiken wie Beeinträchtigung aufgrund von ängstigung, übererregung, negative Vorbildverhalten oder Desorientierung die entscheidende Rolle.
Um eine größtmögliche Transparenz im Jugendmedienschutz zu gewährleisten, veröffentlich die FSK seit Oktober 2010 zum Starttermin von Kinospielfilmen Begründungstexte zu den jeweiligen Altersfreigaben. Eltern, Kinder, Jugendliche und andere Interessierte können sich so direkt über die Hintergründe einer Freigabe informieren. Bitte beachten Sie, dass für Dokumentarfilme, DVD-, Blu-ray- und Video-Veröffentlichungen sowie für Filme mit dem Kennzeichen "FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe" derzeit keine individuellen Begründungen veröffentlicht werden.
Aktuelle Begründungen anzeigen