Ich seh, Ich seh
A 2014
99 min 39 sek
Koch Films GmbH, Planegg/München
Psychothriller um elfjährige Zwillinge und ihre Mutter, die nach einer Schönheits-OP mit bandagiertem Gesicht nachhause kommt. Die beiden Jungen beginnen an ihrer Identität zu zweifeln, was immer alptraumhaftere Folgen zeitigt. Der überwiegend in einer modernen Villa spielende, kammerspielartige Film entwickelt eine verstörende Atmosphäre, in der Realität und Traum verschwimmen. Da die dichte, mehrdeutige Erzählweise nur wenig Entlastung bietet und die Handlung sich bis hin zu drastischen Gewaltdarstellungen steigert, kann der Film Kinder ängstigen. Doch Jugendliche ab 16 Jahren haben bereits ausreichend Medienkompetenz und Genreerfahrung, um sich ausreichend zu distanzieren. Sie können die Irritationsmomente durch die Einordnung in den Kontext verarbeiten. Da sich ihnen das filmische Spiel mit der Wahrnehmung ebenso wie die Geschichte um eine dysfunktionale Familie erschließt, wird der Film diese Altersgruppe zwar fordern, jedoch nicht überfordern.
FSK ab 16 freigegeben
Stabangaben
Regie: | Severin Fiala |
Drehbuch: | Veronika Franz |
Kamera: | Martin Gschlacht |
Darsteller: | Susanne Wuest, Elias Schwarz, Lukas Schwarz |
Freigabedaten
Die FSK-Kennzeichnungen erfolgen auf der Grundlage von §§ 12, 14 Jugendschutzgesetz. Sie sind gesetzlich verbindliche Kennzeichen, die von der FSK im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden vorgenommen werden. Die FSK-Kennzeichnungen sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern sollen sicherstellen, dass das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe nicht beeinträchtigt wird
Nach einer vollständigen Sichtung des Films besprechen die Mitglieder des Prüfausschusses den Film unter filmanalytischen Aspekten, wie Genre, Erzählstruktur, Themen, Figurenzeichnung, Spannungserzeugung, Bildgestaltung, Kulisse und Ausstattung, Kameraarbeit, Schnitt, Musik, Vertonung, Farb- und Lichtgestaltung.
Anschließend geht es um die vermutete Gesamtwirkung des Films auf Kinder und Jugendliche. Folgende Beurteilungskriterien werden vom Prüfausschuss in den Blick genommen: Bedeutung einzelner Szenen in Relation zum gesamten Film, Fiktionalität oder Realitätsnähe, jugendschutzrelevante Inhalte wie Gewalt, Drogen, Sexualität, Rollenbilder, Verhältnis von spannungsreichen zu entlastenden Szenen sowie Identifikationsfiguren, Helden und die Aussage des Films.
Für die Altersfreigabe eines Films spielen Wirkungsrisiken wie Beeinträchtigung aufgrund von ängstigung, übererregung, negative Vorbildverhalten oder Desorientierung die entscheidende Rolle.
Um eine größtmögliche Transparenz im Jugendmedienschutz zu gewährleisten, veröffentlich die FSK seit Oktober 2010 zum Starttermin von Kinospielfilmen Begründungstexte zu den jeweiligen Altersfreigaben. Eltern, Kinder, Jugendliche und andere Interessierte können sich so direkt über die Hintergründe einer Freigabe informieren. Bitte beachten Sie, dass für Dokumentarfilme, DVD-, Blu-ray- und Video-Veröffentlichungen sowie für Filme mit dem Kennzeichen "FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe" derzeit keine individuellen Begründungen veröffentlicht werden.
Aktuelle Begründungen anzeigen