DORA oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern
CH/D 2015
91 min 59 sek
Alamode Filmdistribution oHG, München
Drama über eine geistig behinderte 18-Jährige, die nach dem Absetzen von Medikamenten erstmals ihre Sexualität entdeckt und eine Affäre mit einem jungen Mann beginnt – zum Entsetzen ihrer Mutter. Der ruhig und linear erzählte Film behandelt sein Thema der Selbstbestimmung und des Rechts auf eine eigene Sexualität, indem er sich auf die Perspektive seiner starken, gleichwohl verletzlichen Hauptfigur konzentriert. Ambivalent bis kritisch wird das egoistische Verhalten ihres Liebhabers geschildert. Die Intensität des Handlungsverlaufs und einzelne sexuelle Darstellungen sowie die dramatische Eskalation der Mutter-Tochter-Beziehung können Kinder unter 16 Jahren irritieren und emotional überfordern. Doch 16-Jährige haben bereits genug Lebens- und Medienerfahrung, um sich ausreichend zu distanzieren. Sie können diese Aspekte der speziellen Situation der Hauptfigur zuordnen und das Verhalten der Figuren eigenständig reflektieren und bewerten. Diese Altersgruppe kann sich daher ohne Beeinträchtigung mit dem Film auseinandersetzen.
FSK ab 16 freigegeben
Stabangaben
Regie: | Stina Werenfels |
Drehbuch: | Boris Treyer, Stina Werenfels |
Kamera: | Lukas Strebel |
Darsteller: | Victoria Schulz, Jenny Schily, Lars Eidinger, Urs Jucker |
Freigabedaten
Die FSK-Kennzeichnungen erfolgen auf der Grundlage von §§ 12, 14 Jugendschutzgesetz. Sie sind gesetzlich verbindliche Kennzeichen, die von der FSK im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden vorgenommen werden. Die FSK-Kennzeichnungen sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern sollen sicherstellen, dass das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe nicht beeinträchtigt wird
Nach einer vollständigen Sichtung des Films besprechen die Mitglieder des Prüfausschusses den Film unter filmanalytischen Aspekten, wie Genre, Erzählstruktur, Themen, Figurenzeichnung, Spannungserzeugung, Bildgestaltung, Kulisse und Ausstattung, Kameraarbeit, Schnitt, Musik, Vertonung, Farb- und Lichtgestaltung.
Anschließend geht es um die vermutete Gesamtwirkung des Films auf Kinder und Jugendliche. Folgende Beurteilungskriterien werden vom Prüfausschuss in den Blick genommen: Bedeutung einzelner Szenen in Relation zum gesamten Film, Fiktionalität oder Realitätsnähe, jugendschutzrelevante Inhalte wie Gewalt, Drogen, Sexualität, Rollenbilder, Verhältnis von spannungsreichen zu entlastenden Szenen sowie Identifikationsfiguren, Helden und die Aussage des Films.
Für die Altersfreigabe eines Films spielen Wirkungsrisiken wie Beeinträchtigung aufgrund von ängstigung, übererregung, negative Vorbildverhalten oder Desorientierung die entscheidende Rolle.
Um eine größtmögliche Transparenz im Jugendmedienschutz zu gewährleisten, veröffentlich die FSK seit Oktober 2010 zum Starttermin von Kinospielfilmen Begründungstexte zu den jeweiligen Altersfreigaben. Eltern, Kinder, Jugendliche und andere Interessierte können sich so direkt über die Hintergründe einer Freigabe informieren. Bitte beachten Sie, dass für Dokumentarfilme, DVD-, Blu-ray- und Video-Veröffentlichungen sowie für Filme mit dem Kennzeichen "FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe" derzeit keine individuellen Begründungen veröffentlicht werden.
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