Amour Fou
A/L/D 2014
96 min 21 sek
Neue Visionen Filmverleih GmbH, Berlin
Das Drama spielt im 19. Jahrhundert und erzählt vom Selbstmordpakt zwischen einem jungen Dichter, der mit dem selbstbestimmten Freitod das unpersönliche Schicksal überwinden will, und einer jungen Frau, die tödlich erkrankt ist. Die Inszenierung ist größtenteils ruhig und kammerspielhaft, auf Dialoge konzentriert und in Kamera und Schauspiel stark stilisiert. So ermöglichen die deutliche Alltagsferne und das historische Setting bereits einem sehr jungen Publikum eine emotionale Distanzierung. Lediglich einzelne düstere Momente könnten Kinder im Vorschulalter irritieren, während jedoch schon Kinder ab 6 Jahren in der Lage sind, diese in den Kontext einzuordnen. Da der Film auf drastische Bilder verzichtet und immer wieder ruhige Passagen für Entlastung sorgen, ist eine Überforderung für Kinder im Grundschulalter nicht gegeben.
FSK ab 6 freigegeben
Stabangaben
Regie: | Jessica Hausner |
Drehbuch: | Jessica Hausner, Géraldine Bajard |
Kamera: | Martin Gschlacht |
Darsteller: | Christian Friedel, Stephan Grossmann, Birte Schnöink |
Freigabedaten
Die FSK-Kennzeichnungen erfolgen auf der Grundlage von §§ 12, 14 Jugendschutzgesetz. Sie sind gesetzlich verbindliche Kennzeichen, die von der FSK im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden vorgenommen werden. Die FSK-Kennzeichnungen sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern sollen sicherstellen, dass das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe nicht beeinträchtigt wird
Nach einer vollständigen Sichtung des Films besprechen die Mitglieder des Prüfausschusses den Film unter filmanalytischen Aspekten, wie Genre, Erzählstruktur, Themen, Figurenzeichnung, Spannungserzeugung, Bildgestaltung, Kulisse und Ausstattung, Kameraarbeit, Schnitt, Musik, Vertonung, Farb- und Lichtgestaltung.
Anschließend geht es um die vermutete Gesamtwirkung des Films auf Kinder und Jugendliche. Folgende Beurteilungskriterien werden vom Prüfausschuss in den Blick genommen: Bedeutung einzelner Szenen in Relation zum gesamten Film, Fiktionalität oder Realitätsnähe, jugendschutzrelevante Inhalte wie Gewalt, Drogen, Sexualität, Rollenbilder, Verhältnis von spannungsreichen zu entlastenden Szenen sowie Identifikationsfiguren, Helden und die Aussage des Films.
Für die Altersfreigabe eines Films spielen Wirkungsrisiken wie Beeinträchtigung aufgrund von ängstigung, übererregung, negative Vorbildverhalten oder Desorientierung die entscheidende Rolle.
Um eine größtmögliche Transparenz im Jugendmedienschutz zu gewährleisten, veröffentlich die FSK seit Oktober 2010 zum Starttermin von Kinospielfilmen Begründungstexte zu den jeweiligen Altersfreigaben. Eltern, Kinder, Jugendliche und andere Interessierte können sich so direkt über die Hintergründe einer Freigabe informieren. Bitte beachten Sie, dass für Dokumentarfilme, DVD-, Blu-ray- und Video-Veröffentlichungen sowie für Filme mit dem Kennzeichen "FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe" derzeit keine individuellen Begründungen veröffentlicht werden.
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